Radreise 2024, Leonding bis Medulin

8 Etappen – 781 km – 7.250 Höhenmeter bergauf

Eine abwechslungsreiche Radtour über die Alpen bis zur Adria – über spektakuläre Pässe, entlang der Soča und durch Istrien bis ans Meer.

Zu zweit packt es sich gleich leichter. Das Aufteilen auf zwei Personen ist wunderbar. Außerdem haben wir aus der letzten Tour gelernt: Taschen beschriften – Inhalt sichtbar machen! Und vorher: Probefahren, Probepacken. Die Unordnung kommt auf der Strecke ohnehin früh genug.

HÄNGEMATTEN! Das Zauberwort für den Hochsommer. Klein, leicht, und die Mittagspausen werden zum absoluten Traum. Man legt sich an einen Fluss, einen Bach – oder einfach in den Wald.

Dieses Mal habe ich die Route von Leonding über den Sölkpass gewählt. Dort gibt es eine wunderbare Alm – allerdings war die Auskunft, ob man E-Bikes laden könne, nicht ganz korrekt. Ja, aber aufgrund der Selbstversorger-Photovoltaikanlage leider nur ein Rad.

Weiter ging es über Friesach nach Klagenfurt, diesmal nicht über den Wörthersee, sondern südlicher. In Villach fiel dann die Entscheidung, doch noch über den Vršič-Pass zu fahren – mein persönlicher Joker. Eine Traumkulisse!

Das Soča-Tal – was soll man sagen? Für mich eine der schönsten Landschaften, die ich je gesehen habe. Die Radwege lassen stellenweise noch zu wünschen übrig, aber viele werden gerade ausgebaut. Man holpert dann halt mal 5 km über eine Baustelle. Dafür war es unser kürzester Fahrtag: 40 km – dafür ein herrlicher Tag an der Soča, mit Jause in der Hängematte und Füßen im eiskalten Wasser.

Von Tolmin nach Triest: größtenteils hervorragend zu fahren – solange man in Slowenien bleibt. In Italien dann, wie erwartet: Radwege? Manchmal. Komoot überraschte uns mit einer Rüttelpiste.

Vor Triest das Baden im Meer – ein Traum! Das Gefühl, bis ans Meer geradelt zu sein, ist einfach unbeschreiblich. Immer wieder.

In Triest machten wir dann einen Pausentag. Der war auch dringend nötig.

Von Triest über Portorož auf die Parenzana: großartig zu fahren – aber wer hier glaubt, mit einem Trekking- oder gar Rennrad durchzukommen, irrt. Grober Schotter, 40 km lang.

Motovun – gefühlt schon hundert Mal besucht, aber zum Übernachten war es neu.

Unsere ursprünglich geplante Route führte uns durch die Verlängerung des Limski-Kanals. Wir überlegten: ja oder nein? Unten angekommen entschieden wir uns für Ja – 15 km, zunehmend schwierige Wege, am Ende ein Sturz in ein Loch, eine gebrochene Sattelstütze. In Kanfanar dann die nächste Erkenntnis: Luftverlust im Hinterreifen. Und mein Problem: Riemenantrieb – kein schneller Schlauchwechsel möglich.

Von Bale nach Peroj: zwei Mal nachgepumpt, dann Pannenspray – und mit maximaler Geschwindigkeit die letzten 30 km abgespult. Aufgeben? Keine Option. Notfalls hätte ich das Rad getragen.


Fazit:
Eine wunderschöne Tour zu zweit – mit großartigen Etappen, atemberaubender Kulisse und unvergesslichen Momenten. Irgendwann werde ich sie wieder fahren. Vielleicht mit einer leicht angepassten Route...

🗺️ Etappenübersicht

Tag Etappe Distanz Dauer ↑ Hm ↓ Hm
1 Leonding – Liezen
Über Kirchdorf, Windischgarsten, Pyhrnpass
110 km 6:12 h 1.090 730
2 Liezen – Friesach
Über den Sölkpass, Teufenbach
120 km 6:58 h 1.590 1.590
3 Friesach – Villach
Über Klagenfurt
95,6 km 5:34 h 520 670
4 Villach – Bovec (via Vršič) 95,3 km 5:16 h 1.480 1.520
5 Bovec – Tolmin
Ruhiger Tag an der Socca.
36,6 km 2:04 h 350 620
6 Tolmin – Triest
Über den nördlichsten Punkt der Adria
98,5 km 5:30 h 720 900
7 Triest – Motovun 101 km 5:38 h 1.200 1.030
8 Motovun – Medulin
Die letzte Qual für die Ausrüstung. Pannenspray, gebrochene Stattelstütze 40 km vom Ziel entfernt. Aber: gut ins Ziel gekommen
94,9 km 5:16 h 800 1.060

🌟 Highlights der Tour

  • Sölkpass: Eine beeindruckende Passstraße durch die Niederen Tauern – landschaftlich wildromantisch, mit urigen Almhütten entlang der Strecke.
  • Friesach: Österreichs älteste Stadt mit vollständig erhaltener Stadtmauer, Burgruinen und mittelalterlichem Flair.
  • Drautal Radweg: Flussnaher, gut ausgebauter Radweg durch Kärnten – mit traumhaften Blicken auf die umliegende Bergwelt.
  • Vršič Pass: Der höchste Gebirgspass Sloweniens (1.611 m) mit 50 Kehren und beeindruckendem Panorama – ein echter Höhepunkt für sportliche Radfahrer.
  • Soča-Tal: Türkisblauer Fluss, wildromantisch eingebettet – begleitet von Hängebrücken, alten Festungen und atemberaubender Natur.
  • Monfalcone: Ein kleiner Abstecher zur Adriaküste mit ersten Meeresblicken – Kontrastprogramm zur Bergwelt davor.
  • Stadtstrand Triest: Perfekte Abkühlung nach einem langen Tag – direkt in der Stadt baden mit Blick auf den Golf von Triest. Hier kann man dann sagen: "Ich bin mit dem Rad zum Baden ans Meer gefahren"
  • Parenzana-Bahntrasse: Auf den Spuren der alten Schmalspurbahn durch Istrien – autofrei, durch Tunnel & Viadukte, mit Blick auf Motovun.

🌍 Interaktive Karte & GPS-Tracks

👉 Zur vollständigen Tour auf Komoot

🚲 Mein Rad & Ausrüstung

Fahrrad: Riese & Müller Supercharger 2 – ein vollgefedertes E-Trekkingbike mit DualBattery, ideal für lange Distanzen und anspruchsvolle Höhenprofile.

Robust, effizient und komfortabel – der Supercharger 2 war die perfekte Wahl für diese Tour. Durch die integrierten Akkus konnte ich auch lange Etappen mit vielen Höhenmetern problemlos meistern.

🎒 Packliste (Auszug)

  • Mehrere Fahrradhosen (kurz & mittellang) für wechselnde Bedingungen
  • Funktionale Rad-Shirts und ein wetterfestes Dress
  • Ersatz-Fahrradkette und Multitool
  • Regenschutz (Jacke & Überzug), Sonnencreme, Handschuhe, Buff
  • Powerbank, Ladegeräte, Ersatzakkus
  • Reparaturset inkl. Schläuche, Kettenschloss und CO₂-Kartusche
  • Kulturbeutel, Erste-Hilfe-Set, Minitaschenapotheke
  • Leichte Freizeitschuhe & Outfit für abends

Gepackt wurde alles auf 4 Taschen verteilt: linke & rechte Seitentasche hinten, Fronttasche am Lenker sowie ein zentrales Mittelteil am Gepäckträger. Die Gewichtsverteilung war entscheidend für Komfort und Handling in den Bergen.